Stadtbad Dornbirn
besucht im April 2016Erlebnisbericht vom 25. Juni 2016
Dornbirn ist mit fast 50.000 Einwohnern die größte Stadt im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Zur “Gesunderhaltung der Bevölkerung”, wie seinerzeit der damalige Bürgermeister Karl Bohle in seiner Rede erwähnte, wurde das Hallenbad der Stadt Dornbirn im September 1969 eröffnet. 2003 entschied man sich, an selber Stelle einen Neubau zu wagen, um ein zeitgemäßes Sport- und Freizeitbad für die Dornbirner zu bieten. Das Stadtbad Dornbirn wurde schließlich Ende 2005 eröffnet und wird seitdem von der stadteigenen Dornbirner Sport- und Freizeitbetriebe GmbH betrieben.
Dornbirn in Vorarlberg liegt direkt an der Autobahn A14, welche nahtlos in die A96 auf Deutscher Seite übergeht. Am Schwimmbad gibt es gebührenpflichtige Parkplätze. Wer den Abreisser mitnimmt und an der Kasse vorzeigt, bekommt die Parkgebühren erstattet.
Dank Haltestelle direkt vor dem Schwimmbad ist die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos möglich, aufgrund der begrenzten Parkmöglichkeiten bietet sich diese Option für nicht allzu fern anreisende Besucher sicher an.
Das moderne Sport- und Freizeitbad kommt mit schlicht-moderner Optik, großen einfarbigen Flächen und wenig Farben daher. Der Eingangsbereich, welcher über eine Treppe und einen behindertengerechten Aufgang erreichbar ist, ist hell ausgeleuchtet und bietet diverse Sitzmöglichkeiten, um auf Freunde oder Bekannte zu warten. Ein großes Aquarium sorgt für kurzweilige Unterhaltung in der Warteschlange. An der Kasse wird man freundlich begrüßt und nach dem bezahlen geht es per Eintrittskarte durch das Drehkreuz.
Die Umkleiden im Stadtbad Dornbirn sind in schwarz und kontraststarkem Orange gehalten. Es gibt große Umkleidekabinen hinter recht schweren, schwarzen Türen. Hier kann man sich bequem umziehen und seine Sachen auf einer kleinen Bank abstellen. Wer bereits Badesachen unter den normalen Klamotten trägt kann sich auch einfach auf den Bänken zwischen den Schrankreihen umziehen. So spart man sich zu Stoßzeiten die Warterei auf eine freie Umkleidemöglichkeit.
Zur Nutzung der orangefarbenen Kleiderspinde wird die Eintrittskarte benötigt. Diese kommt in einen Schlitz auf der Innenseite der Schranktür. Anschließend kann der Spind mit Hilfe des am Schrank befindlichen Schlüssels verschlossen werden. Beim verlassen des Umkleidebereiches nach dem Badbesuch sollte man seine Karte dann nicht vergessen, diese wird nämlich an der Drehkreuzanlage zum verlassen des Bades benötigt.
Die Duschen sind wie der Umkleidebereich schlicht aber sehr modern ausgefallen. Gläserne Wände trennen die einzelnen und nach vorne offenen Duschplätze voneinander. Auf der gegenüberliegenden Seite gibt es eine ganze Reihe mit offenen und nicht voneinander abgetrennten Duschmöglichkeiten. Die Wassertemperatur ist einstellbar und es gibt Ablagemöglichkeiten für Duschgel und Shampoo. Im Eingangsbereich zu den Duschen gibt es außerdem Badetuchhalter und kleine Regalfächer.
Alle Wasserangebote des annähernd quadratischen Sport- und Freizeitbades sind in einer einzigen Schwimmhalle untergebracht. Vorne rechts befindet sich das Sportbecken mit unterschiedlichen Wasserkanonen und Schwallduschen am Beckenrand. Ein 1-Meter-Sprungbrett und ein 3-Meter-Sprungturm sorgen für Abwechslung im eher für Freizeitsportler gedachten Becken. Der Pool ist 25 Meter lang, Schwimmer können sich auf die fünf Bahnen aufteilen.
Etwas mehr Platz bietet das ebenfalls 25 Meter lange Wettkampfbecken. Eine Wettkampfuhr, sechs Schwimmbahnen und Wave-Killer als Bahntrenner heben den sportlichen Charakter des Beckens hervor. Hier kann auch von Startblöcken an jeder Bahn ins Wasser gestartet werden.
Das Lehrschwimmbecken im Stadtbad Dornbirn ist das einzige Wasserangebot, welches sich auch an Nichtschwimmer richtet. Entsprechend gut genutzt ist das mit Unterwasserbeleuchtung stimmungsvoll in Szene gesetzte Becken. Ein ganzseitiger Treppeneinstieg führt in das Becken, Attraktionen wie Schwallduschen sucht man hier leider vergebens.
Ein schönes Wasserangebot gibt es auch für Kinder im Stadtbad Dornbirn. Das Kinderbecken ist ein langgestrecktes Planschbecken mit kleinem Rutsch- und Spielhügel, welcher gleichzeitig als Fliesen-Breitrutsche dient. Mini-Fontänen und eine Schwengelpumpe bieten zusätzliche Abwechslung.
Wer im Stadtbad Dornbirn die Rutsche sucht, wird zuerst einmal verdutzt gucken. Denn in der Halle sieht man nur die vier Becken und einen großen schwarzen Würfel, in dem scheinbar nur der Bademeister-Stand untergebracht ist. Wenn man um diesen pechschwarzen Würfel herum läuft kommt man zum Eingang des Rutschenbereiches. Eine Treppe führt anschließend hinauf zum Einstieg in die Black Hole Röhrenrutsche. Diese startet aus 7,10 Metern Höhe und ist dabei nur 52,60 Meter lang. Bunte Lichteffekte, Lauflicht-Ringe, ein beleuchteter Wasserfall und ein Sternenhimmel sorgen für effektvolle Abwechslung im Inneren. Der Anfang der Röhre ist eher harmlos, man wird jedoch immer schneller und kommt mit geeigneter Rutschtechnik flott vorwärts. Highlight ist ein gigantischer Drop am Ende, der im Dunkeln völlig unerwartet kommt und so für einen Adrenalinschub beim ersten Rutschdurchgang sorgt - richtig genial und absolut gelungen!
Badegäste, die Ruhemöglichkeiten im Stadtbad Dornbirn suchen, können sich auf der Galerie oberhalb der Wasserlandschaft ein ruhiges Plätzchen suchen. Neben gemütlichen Liegen gibt es hier zusätzliche Abwechslung in Form eines Kicker-Tisches, der natürlich mit Kleingeld gefüttert werden muss.
Wer vor oder nach dem Badbesuch einen kleinen Snack essen oder etwas trinken möchte kann dies in der schwimmbadeigenen Gastronomie tun. Das Restaurant ist allerdings nur vom Eingangsbereich zugänglich, ein Besuch vom Schwimmbad aus ist nicht möglich. Für einen kühlen Drink oder einen Snack nach dem Badbesuch ist das Angebot jedoch ausreichend.
Fazit
Bei unserem ersten Gang in die Schwimmhalle waren wir im Stadtbad Dornbirn doch ein wenig verdutzt: Wo ist denn hier die Rutsche? Nachdem wir im schwarzen Würfel der Schwimmhalle nachgesehen haben und unseren ersten Rutschvorgang gemacht haben war klar - hier ist Action angesagt! Die Black Hole ist zu Beginn nichts besonderes, macht aber dank sauberer Verarbeitung und zahlreicher Lichteffekte dennoch Laune. Highlight ist dann dieser völlig unerwartete und extrem steile Drop, der einem das Adrenalin in den Kopf schießen lässt - zumindest beim ersten Mal, wenn man nicht damit rechnet. Von Außen ist der Verlauf ja nicht zu sehen, sodass hier zusätzlicher Nervenkitzel entsteht.
Abgesehen von der ungewöhnlichen Anordnung bietet die Beckenlandschaft ein standardmäßiges Sport- und Freizeitangebot, ein Erlebnisbecken gibt es leider nicht. Rutschenfans sollten sich das Bad wegen der ungewöhnlichen Black Hole dennoch mal auf die Todo-Liste setzen, vielleicht bietet sich ja mal ein Besuch bei der Durchreise in den Süden an.
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