Phönix-Bad Ottobrunn
besucht im Dezember 2013Erlebnisbericht vom 13. April 2014
München selbst bietet kein spektakuläres Freizeitbad für den ganzjährigen Badespaß. Dafür gibt es im näheren Umkreis mehrere Freizeit- und Erlebnisbäder, welche sich für einen Besuch lohnen. Eines davon ist das etwa 20 Autominuten von Stadtkern München entfernte Phönix-Bad Ottobrunn. Das südöstlich von München gelegene Sport- und Freizeitbad ist problemlos mit dem Auto erreichbar, direkt gegenüber vom Bad gibt es zahlreiche, kostenfreie Parkmöglichkeiten. Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist eine Anreise dank Bus-Haltestelle direkt vor dem Bad kein Problem.
Nach dem Betreten des Haupteingangs steht man im großzügig und länglich ausgefallenen Eingangsbereich des Phönix-Bad Ottobrunn. Links gibt es auf einer langen Holzbank Warte- und Sitzmöglichkeiten, an der Wand hängt ein Infomonitor mit wechselnden Inhalten. Geradeaus verkaufen die freundlichen Mitarbeiter am Counter die Eintrittskarten für das Phönix-Bad. Und nach dem Erwerb geht es durch ein Drehkreuz rein in den Umkleidebereich.
Die Umkleiden sind freundlich und hell gestaltet. Dass hier ein wahrer Putzteufel herrscht, ist nicht zu übersehen. Denn alles ist glänzend sauber und das trotz später Abendstunden, wo die Umkleiden schon viele Besucher gesehen haben. Die grau-melierten Umkleidekabinen mit ausreichend Platz heben sich farblich deutlich von den in Holzoptik präsentierten Staufächern ab. Dieses farbliche Zusammenspiel zwischen modern und rustikal hat uns gut gefallen. Die dunklen Fliesen in Schieferoptik unterstreichen das edle Ambiente. Auch das Schließsystem kann mit seiner Chip-in-Schlüssel Methode überzeugen und erspart so die Suche nach Kleingeld als Pfand.
Auch die Duschen überzeugen durch eine moderne Gestaltung mit heller Wand- und dunkler Bodenfarbe. Alle Duschen waren extrem sauber und glänzten geradezu bei unserem Besuch. Bei der Benutzung der Wasserbrausen fallen zwei weitere positive Gestaltungselemente auf. So lässt sich die Temperatur und auch die Intensität des Wasserstrahls wie in der heimischen Dusche per Mischbatterie wählen - außerdem geht so das Wasser erst dann aus, wenn man auch wirklich fertig ist. Die zweite funktionale Gestaltung findet sich in der durchgängigen Abstellfläche für Duschgel und Shampoo wieder. So gibt es keinen Platzmangel für die Platzierung der Hygiene-Artikel, wie das oft bei den begrenzt nutzbaren Shampoo-Haltern in anderen Bädern der Fall ist.
Beim Betreten des Bades steht man vor dem Sportbecken. Das 25 Meter lange und mit sechs Bahnen versehene Becken ermöglicht Schwimmern, sich bei 27°C Wassertemperatur sportlich zu betätigen.
Ein separates und unter einem großen Lichteinlass untergebrachtes Sprungbecken bietet allen Mutigen die Möglichkeit, sich aus fünf Metern Höhe ins durchgängig 3,80 Meter tiefe Becken zu stürzen. Die Sprunganlage bietet außerdem ein Ein-Meter-Sprungbrett und einen Drei-Meter-Sprungturm. Auch in diesem Becken beträgt die Wassertemperatur sportlich-angenehme 27°C.
Das schön gestaltete Erlebnisbecken wartet am anderen Ende der doch recht dunklen, aber nett ausgeleuchteten Halle. Hier wartet ein großer Wasserfall auf Badefreunde, welcher allerdings nur zeitweise in Betrieb ist und sich aus der Ecke des Erlebnisbeckens von einer Felsenwand hinab ins Becken ergießt. Generell ist das Becken nett gestaltet. Eine aufgemalte Landschaft sorgt für Stimmung und künstliche Pflanzen säumen den Beckenrand und den Treppeneinstieg ins Becken. Das Erlebnisbecken im Phönix-Bad Ottobrunn ist gleichzeitig Rutschen-Landebecken. Der Landebereich ist dabei durch ein gespanntes Seil vom Rest des Beckens getrennt. Mit 32°C Wassertemperatur ist das Wasser auch für einen längeren Aufenthalt angenehm temperiert.
Per Durchschwimmkanal gelangt man vom Erlebnisbecken zum Außenbecken, welches ganzjährig beheizt wird. Whirl-Sitze und eine Whirlgrotte sorgen für ein wenig Abwechslung im ansonsten attraktionsarmen Becken.
Ebenfalls draußen, allerdings nur im Sommer nutzbar ist ein Kinderbecken. Hier können sich die Kleinen auf einer ausreichend großen Wasserfläche austoben und dabei erste Rutschübungen auf der Kinder-Rutsche vollführen. Bei 34°C Wassertemperatur macht das Herumtollen im Wasser auch dann Spaß, wenn gerade mal keine Sonne scheint. Aufgrund unseres winterlichen Besuchstermins war das Kinderbecken noch von einer Plane verdeckt, weshalb wir an dieser Stelle kein Bild des Beckens präsentieren können.
Im Inneren des Phönix-Bad Ottobrunn steht für Kinder ein ganzjährig nutzbares und recht umfangreich ausgefallenes Angebot zur Verfügung. Das kunterbunte Kinder-Planschbecken wartet mit einer Kinder-Rutsche im Dschungelhaus auf, ein wasserspeiender Frosch und eine Wasser-Schlange sorgen für spritzige Unterhaltung und zwei Mini-Kippeimer tragen zum Badespaß für Kinder bei. Erwachsene haben auf den umliegenden Sitzbänken die Gelegenheit, ihren Nachwuchs problemlos während des Spielens im 34°C warmen Wasser zu beaufsichtigen.
Für die etwas ruhigere und warmes Wasser liebende Kundschaft gibt es einen Whirlpool mit 36°C Wassertemperatur. Bis zu sechs Personen finden in dem Sprudelbecken Platz, welches sich auf einer leichten Anhöhe zwischen Sportbecken und Springerbecken befindet.
Zu guter Letzt gibt es für Schwimmkurse und zum allgemeinen Schwimmen lernen ein Lehrschwimmbecken in einem separaten, mit großen Glasscheiben vom Rest des Bades abgetrennten Raum. Auch hier beträgt die Wassertemperatur sehr angenehme 34°C Wassertemperatur, was sich insbesondere bei Babyschwimmen in dem kleinen Becken positiv auswirken wird.
Highlights des Phönix-Bad Ottobrunn sind die bereits von außen zu sehenden Rutschen im separaten Rutschenturm. Über eine Wendeltreppe gelangt man in den Kopf des Rutschenturms, von wo aus eine Rutsche links und die andere Rechts auf der selben Seite aus dem Turm starten.
Rechts startet die Blue Tube. Wie unschwer zu erahnen handelt es sich dabei um eine blaue Röhrenrutsche. Die 1999 angebaute Röhre von Hartwigsen ist 97 Meter lang und startet aus 9,50 Metern Höhe. Der Verlauf ist gewöhnlich, wird allerdings durch zwei Jumps und eine 360°-Helix aufgepeppt. Besondere Erwähnung verdient die Verarbeitung und die Rutschenoberfläche. Die Nähte sind nicht spürspar, vielmehr rutscht man auf einem rauen Belag ohne Übergänge. Dadurch bekommt man ein unbeschreibliches Kribbeln am ganzen Körper und insbesondere am Rücken. Bisher kennen wir diese Beschichtung nur von Einstiegen oder ganz kleinen Abschnitten, nicht aber über die gesamte Rutsche verteilt. Die Rutschpartie auf der Blue Tube endet mit einem schlagartigen Bremsmanöver - per Sofaauslauf geht es ins Erlebnisbecken.
Auch die von außen gelbe Black Hole Riesenrutsche verfügt über diesen durchgängigen, angerauhten Rutschbelag. Das Ganze schadet aber weder dem Rutschspaß noch bremst die Rutschfläche den Rutscher spürbar ab. Die Black Hole startet ebenfalls aus 9,50 Metern Höhe, ist dabei aber nur 70 Meter lang. Die Rutsche ist aus dem Jahr 2004 und wurde von Boer aufgestellt. Nach dem Grünsignal beginnt die Röhre mit einem transluzenten, gelben Röhrenabschnitt.
Nach einem gemächlichen Anfang und einer folgenden Linkskurve folgt der extrem steile Drop, welcher einen in Bruchteilen einer Sekunde auf eine irre Geschwindigkeit bringt und einen Höhenunterschied von gefühlten drei Metern zurücklegt.
Ab da geht es geschlängelt und für eine gewöhnliche Röhrenrutsche schon fast im Turborutschen-Tempo durch die teils schnell aufeinander folgenden Kurven. Hier wartet dann auch ein Black Hole Abschnitt mit bunten Lichteffekten, bevor es mit Karacho per Sofaauslauf ins Erlebnisbecken geht.
Beide Röhrenrutschen im Phönix-Bad Ottobrunn machen riesig Spaß. Insbesondere die gelbe Boer-Black-Hole stellt einen absoluten Besuchsgrund dar, solche Rutschen kennen wir bisher nur aus dem Ausland - in Deutschland ist uns kein weiteres Modell mit einem solch steilen Drop bekannt. Eine absolute Spaßmaschine!
Für Sauna-Fans gibt es einen eigenen Saunabereich, welchen wir allerdings nicht besucht haben. Auch die aufpreispflichtige Salzgrotte bzw. Sole-Inhalationskabine haben wir nicht genutzt. Hier können bis zu vier Personen die wohltuende, solehaltige Luft in dem kleinen, per Glastür zugänglichen Raum genießen. Und für Freunde von Infrarot-Saunen gibt es auch im Phönix-Bad eine Kabine.
Fazit
Das Phönix-Bad Ottobrunn überzeugt auf ganzer Linie. Das fängt an beim freundlichen Empfang, zieht sich wie ein roter Faden durch Umkleiden und Duschen und geht mit einem umfangreichen Beckenangebot im Inneren des Bades weiter. Die beiden Röhrenrutschen sorgen für viel Rutschenspaß mit top Verarbeitung, ungewöhnlichem Layout und - im Falle der gelben Röhre - einem extremen Drop mit Spaßgarantie. Das Erlebnisbecken bietet dank Durchschwimmkanal ins Außenbecken viel Platz, die Gestaltung mit Wasserfall und künstlicher Bepflanzung hat uns gut gefallen. Sportbecken und Lehrschwimmbecken gehören mittlerweile zum Standard in einem guten Sport- und Freizeitbad - so auch im Phönix-Bad. Die Auslagerung des Sprungturms an ein separates Springerbecken ist gelungen, so werden Schwimmer nicht gestört und es müssen keine Bereiche gesperrt werden. Der Kinderbereich ist sehr üppig und umfangreich ausgefallen, hier finden kleine Erlebnisbad-Fans jede Menge Abwechslung und Wasserspaß. Der Whirlpool bietet zum Abschluss ein klein wenig Entspannung, wenn man denn überhaupt einmal einen Platz in dem gern genutzten Becken ergattert. Zum Ende möchten wir das extrem freundliche und zu Späßen aufgelegte Aufsichtspersonal nicht vergessen - vielen Dank für den freundlichen Empfang und bis zum nächsten Mal im Phönix-Bad Ottobrunn!
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