Park Wodny Tarnowitz
besucht im Mai 2016Erlebnisbericht vom 08. März 2017
Rund 250 Kilometer westlich der polnischen Hauptstadt Warschau befindet sich die für ihren großen Rangierbahnhof und ein Silberbergwerk bekannte Stadt Tarnowitz (polnisch: Tarnowskie Góry). Doch nicht nur für Liebhaber von Kulturdenkmälern lohnt sich ein Blick in die oberschlesische Stadt sondern auch Rutschenfans sollten sich den Ort auf der Karte markieren. Mit dem Park Wodny Tarnowitz gibt es hier nämlich ein gut ausgestattetes Erlebnisbad mit drei Riesenrutschen und einer abwechslungsreichen Beckenlandschaft.
Zu dem Freizeitgelände gehören außerdem eine Multifunktions-Sporthalle, eine Kletterhalle und mehrere Badminton-Felder. Günstige Übernachtungsmöglichkeiten gibt es im angrenzenden Hotel direkt am Erlebnisbad. Hier kann man zum Beispiel Abends anreisen und dann direkt morgens ins Badevergnügen starten.
Los geht es an der Kasse im Eingangsbereich, wo man freundlich begrüßt wird. Englisch-Kenntnisse sollte man vom Personal nicht erwarten, die Kommunikation mit Händen und Füßen oder alternativ auf polnisch ist jedoch kein Problem. Nach der Bezahlung geht es durch eine Drehkreuzanlage weiter zu den Umkleiden.
Die Umkleiden sind in einen Schuh- und Barfußbereich unterteilt. Man zieht sich also in den gelben und recht geräumigen Umkleidekabinen um und verlässt diese auf der anderen Seite. Seine Schuhe und Klamotten kann man dann in einem der Kleiderspinde verstauen. Einen Schlüssel für einen vorgegebenen Schrank erhält man an der Kasse.
Die Duschen sind nach Männern und Frauen getrennt und befinden sich im Übergangsbereich zwischen Umkleiden und Schwimmbad. Hinweisschilder weisen auf die obligatorische Körperpflege vor dem Badbesuch hin. Nach dem abbrausen geht es nun rein ins Sport- und Erlebnisbad.
Das Sportbecken im Park Wodny Tarnowitz fällt vor allem durch die bunte und sehr gelungene Wandgestaltung auf. Das Motiv mit einer Hafenanlage vor blauem Himmel lässt wirklich den Eindruck aufkommen, als wäre man am Meer. Im Becken kann man auf sechs Bahnen Sport treiben. Das Sportbecken ist 25 Meter lang und die Bahnen sind durch Wave Killer voneinander separiert. Startblöcke an jeder Bahn ermöglichen den sportlichen Sprung in das 1,80 Meter tiefe Wasser.
Zwischen Sportbad und Erlebnisbad befindet sich das Lehrschwimmbecken. Dieser Teil des Bades wirkt sehr dunkel, lediglich die stimmungsvolle Unterwasserbeleuchtung und die Deckenbeleuchtung sorgen für ein wenig Helligkeit. Das Kursbecken ist mit einem Hubboden ausgestattet und kann so je nach Kurs in der Wassertiefe angepasst werden.
Seitlich abgegrenzt vom Lehrschwimmbecken befindet sich ein kleines, längliches Relaxbecken mit Sprudelliegen. Der Pool wirkt ein wenig verloren und die Funktion erschließt sich nicht sofort. Erst bei näherem Hinsehen entdeckt man die Whirlliegen im Becken.
Zentrales Becken im Erlebnisbad ist das große Wellenbecken. Im flachen Strandbereich ziert ein Schiffswrack die Szenerie, dort brechen auch die Wellen effektvoll in sich zusammen und donnern gegen den Schiffsrumpf. Generell sind die Wellen eher familientauglich und so auch für Nichtschwimmer geeignet - zumindest im vorderen, eher flachen Teil des Beckens.
Links an das Wellenbecken ist das Freizeitbecken angegliedert. Hier kann man es sich auf Whirlliegen gut gehen lassen oder auf einer Sprudelsitzbank das sanfte Geblubber genießen. Ein breiter Wasserfall sorgt für sanfte Kopf- und Nackenmassagen.
In einer Reihe mit dem Freizeitbecken befindet sich der Jacuzzi. Der große Whirlpool bietet Platz für bis zu acht Personen. Viel Geblubber und warmes Wasser ermöglichen Entspannung pur.
Noch mehr Entspannung gibt es in den beiden separaten Whirlpools links hinten in der Ecke neben dem Wellenbecken. Die beiden Whirlpools sind für jeweils sechs Personen ausgelegt. Auch hier ist das Wasser schön warm.
Rund geht es im Spaßbecken des Freizeit- und Erlebnisbades Park Wodny Tarnowitz. Hier sorgt ein durchaus kräftiger Strömungskanal für Unterhaltung, außerdem gibt es Nackenduschen für kräftige Rücken-Massagen.
Über einen Durchschwimmkanal gelangt man in das Außenbecken. Das ganzjährig nutzbare Wasserangebot im Park Wodny ist angenehm temperiert. Auf den Sprudelliegen kann man sich an der frischen Luft entspannen oder sich von Geysiren umsprudeln lassen. Das von einer Glasfassade eingefasste Becken wird ständig von einem Schwimmmeister überwacht.
Natürlich darf auch ein Wasserangebot für Kinder nicht fehlen. Das Kinderbecken ist mit einer Elefantenrutsche und einem Wasserpilz ausgestattet.
Die Wasserlandschaft kann sich schon mal sehen lassen, jetzt kommen wir zu den Rutschen des Park Wodny Tarnowitz. Mitten in der Erlebnis-Schwimmhalle von einer Galerie aus startet die gelbe Röhrenrutsche. Die Rutsche hat 800mm Durchmesser und ist somit eigentlich eine Turborutsche, aufgrund der Starthöhe von vier Metern und der Länge von 47 Metern fehlt aber das Gefälle, um wirklich auf Speed zu kommen. Dennoch macht die Röhrenrutsche Spaß, wenn man sich mit Schwung hinein wirft. Am Ende wartet ein langes Auslaufbecken.
Die blaue Röhrenrutsche startet im Rutschenturm aus 9,50 Metern Höhe. Gut fanden wir, dass im Rutschenturm eine Aufsicht sitzt und so darauf achtet, dass die Regeln eingehalten werden. Nach dem Grünsignal auf der Ampel geht es in die blaue Riesenrutsche. Zwar hat man direkt nach dem Start noch nicht viel Geschwindigkeit, dennoch schaukelt man extrem nach oben und schwingt hin und her. Nach dieser Schaukelpartie geht es gemütlich weiter, ehe man nach 108 Metern im Auslauf landet.
Ganz klares Highlight im Park Wodny Tarnowitz ist die schwarze Turborutsche. Die Röhrenrutsche ist fast komplett dunkel, nur hier und da sorgt eine Notbeleuchtung für ein wenig Licht. Das Layout ist für eine Turborutsche äußerst kurvenreich. Los geht es mit einem kleinen Drop und einer anschließenden, scharfen 360°-Helix. Danach folgt eine kurze Gerade und eine schnelle S-Kurve. Darauf folgend rast man durch eine 180°-Linkskurve und anschließend einen steilen Drop hinab ins Auslaufbecken. Der Drop kommt in der Dunkelheit unerwartet und sorgt für einen ordentlichen Adrenalin-Schub. Wenn man bereits am Start mit viel Schwung startet erlangt man hier sogar kurz Airtime. Die Rutsche ist 74 Meter lang und startet aus 9,40 Metern Höhe.
Nach der Action geht es zum Abschluss noch eine Runde ins Solebecken. Dieses Ruhebecken befindet sich hinter Glasscheiben eingefasst im Innenbereich des Erlebnisbades. Auf Sprudelsitzen kann man im angenehm warmen Wasser entspannen und so den Tag im Park Wodny Tarnowitz schön ausklingen lassen.
Fazit
Der Park Wodny im schlesischen Tarnowitz hat uns super gefallen. Das Personal war freundlich und man fühlt sich sofort willkommen. Die Wasserlandschaft kann sich mit ihrer Vielzahl von Becken sehen lassen und auch die Auswahl an Rutschen ist gelungen. Hier ist vor allem die schwarze Turborutsche hervorzuheben, die dank ungewöhnlichem Layout und einem unerwarteten Drop für Adrenalin-Kicks sorgt. Aber auch die blaue Riesenrutsche mit ihrem schaukeligen Start und die gelbe Röhrenrutsche mit Turborutschen-Feeling Light machen Spaß. Wer in Schlesien unterwegs ist macht hier mit einem Besuch nichts verkehrt, das direkt angrenzende Hotel bietet sich außerdem als Übernachtungsmöglichkeit an.
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