NEMO Bade-, Sauna- und Fitnesswelt Magdeburg
besucht im März 2017Erlebnisbericht vom 26. Dezember 2017
Die NEMO Bade-, Sauna- und Fitnesswelt Magdeburg in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt wurde 1999 unter dem Namen Nemo Erlebnisbad eröffnet und hat seither eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Nach nicht mal zwei Jahren Betrieb meldete der damalige Betreiber Insolvenz an, das Bad wurde anschließend unter dem Namen Nautica Magdeburg weitergeführt. Eine weitere Insolvenz im Juli 2015 läutete den nächsten Betreiberwechsel ein. Seit Ende 2016 wird das Schwimmbad wieder unter dem ursprünglichen Namen NEMO von der Betreibergesellschaft GMF aus dem bayrischen Neuried geleitet.
Das Schwimmbad an der Bundesstraße B1 im Stadtteil Herrenkrug ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos zu erreichen. Für Erlebnisbad-Besucher, die mit dem eigenen Auto anreisen, gibt es ein kostenpflichtiges Parkhaus. Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel profitieren von der nahegelegenen Straßenbahn-Haltestelle.
Das vom Architekten Gilles Edenne entworfene Gebäude fällt bereits von außen durch zwei gebogene Dachträger, die das lichtdurchlässige Dach tragen, den spitz zulaufenden Rutschenturm und die einem Radom ähnliche Kuppel auf der rechten Seite des Gebäudes auf.
Der Eingangsbereich befindet sich unterhalb des lichtdurchlässigen Daches und ist dadurch angenehm hell und freundlich. Links hängt, vor blauem Grund, eine in Steampunk-Art gestaltete Skulptur in Form eines U-Bootes.
Durch eine breite Glasfront kann man schon mal einen Blick auf die Wasserlandschaft werfen, ehe man sich in der Mitte am runden Kassentresen anstellt und freundlich bedient wird. Wer noch auf Freunde warten muss, kann sich an Tischen mit Stühlen niederlassen und eine Kleinigkeit aus dem Snack- und Getränkeautomaten genießen.
Nach der Bezahlung geht es per Chiparmband weiter zum Umkleidebereich des Nemo Magdeburg.
Die Umkleiden befinden sich im Keller des Freizeit- und Erlebnisbades. Der gesamte Bereich ist angenehm hell ausgeleuchtet und die Umkleidekabinen sind in Reihe angeordnet. Die Kabinen sind ausreichend groß, um sich schnell umzuziehen und auf das Rutschenabenteuer vorzubereiten. Klamotten und die Schwimmtasche verschwinden in einem der Kleiderspinde. Die Schränke werden elektronisch mit Hilfe des Chiparmbandes verriegelt.
Die Duschen fallen durch ihre vergleichsweise bunte Gestaltung auf. Ein Mosaik aus grünen, blauen und gelben Mini-Kacheln ziert den Boden, die Wände sind gelb gefliest und die Duscharmaturen erstrahlen in Türkisgrün. Die offenen Duschmöglichkeiten befinden sich an der Außenwand, die Innenwand des als Durchgang gestalteten Raums ist mit jeder Menge Handtuchhaken und einer durchgängigen Ablagefläche für Duschgel und Shampoo versehen. Nach der Körperpflege geht es nun weiter in die Schwimmhalle.
Die gesamte Wasserfläche des Nemo Magdeburg befindet sich – abgesehen vom Saunabereich und dem Außenbereich – in einem großen Raum. Für jede Menge Tageslicht sorgt das helle, mit großen, transparenten Luftpolstern gedeckte, Dach.
Zentrales Becken in der großen Halle ist das Erlebnisbecken. Zahlreiche Attraktionen wie Geysire, Whirlliegen und eine Sprudelbucht mit Sitzbank sorgen für Abwechslung.
Über einen Durchschwimmkanal gelangt man in das ganzjährig nutzbare Außenbecken. Während das Wasser im Innenbereich angenehm warm erscheint, ist es im Außenbecken vor allem zur kälteren Jahreszeit recht frisch. Spritzige Unterhaltung bietet ein großer Wasserpilz, für Entspannung an der frischen Luft kann man sich auf den Sprudelliegen massieren lassen.
Das Sportbecken im Nemo Magdeburg ist mit dem Erlebnisbecken über einen kleinen Kanal verbunden. Eine Schwimmleine warnt davor, dass es hinter der Brücke ins tiefe Wasser geht. Das Schwimmerbecken ist 25 Meter lang und bietet Platz auf drei Schwimmbahnen. Eine Sprunganlage gibt es nicht.
An der Decke des Sportbeckens hängt eine Art U-Boot, das den Anschein macht, als wäre es mit der Decke verschmolzen. Sieht cool aus und lockert den Raum deutlich auf. Leider ist es neben der Skulptur im Eingangsbereich das einzige Gestaltungselement, das an Jules Vernes 20.000 Meilen unter dem Meer und Kapitänin Nemo erinnert.
In der linken Ecke des Erlebnisbades kann man sich im Whirlpool erholen. Das Wasser in dem großen Sprudelbecken ist angenehm temperiert und lädt zu längerem Relaxing ein. Wer möchte, kann sich auch auf einer der zahlreichen Liegen im Erlebnisbad ausruhen.
Kleine Wasserratten kommen im Kinderbereich auf ihre Kosten. Das Kinderbecken unterteilt sich in mehrere Beckenbereiche mit leicht unterschiedlicher Wassertiefe. Ein großer Wasserigel und eine Schlangenrutsche bieten etwas Abwechslung im Wasser.
Das Planschbecken für Kleinkinder grenzt an das Erlebnisbecken, ist von diesem aber durch eine hohe Mauer getrennt. In dem Flachwasserbecken sorgt ein roter Wasserpilz für zeitweiliges Duschvergnügen.
Gegenüber vom Kinderplanschbecken befindet sich die Gastronomie des Nemo Magdeburg. Hier gibt es allerlei Leckeres aus der Pfanne und der Fritteuse. Frische Salate, Eis am Stiel und diverse Getränke ergänzen das reichhaltige Angebot. Es gibt zahlreiche Sitzmöglichkeiten, im Sommer kann man sogar draußen essen.
Der bereits von außen weithin sichtbare und sehr markante Rutschenturm beherbergt zwei Riesenrutschen. Die familientaugliche Röhrenrutsche ist eine Black Hole mit teilweise komplett dunklen Abschnitten und spärlichen Lichteffekten in anderen Bereichen der Röhre. Der Verlauf ist recht zackig und man schwingt in den Kurven schön nach oben. Zudem ist die Rutschpartie schön flott und die Fugen sind trotz des Alters der Rutschen – die Röhren stammen aus dem Eröffnungsjahr 1999 – sehr angenehm und kaum spürbar. Nach 100 Metern endet die Rutsche in einem Sicherheitsauslauf am Fuße des Rutschenturms.
Highlight ist die von ganz oben im Rutschenturm startende Turborutsche. Die blau-transluzente Röhrenrutsche mit 800er-Durchmesser ist mit einer kombinierten Ampel-Drehkreuz-Anlage gesichert. Nach dem Start geht es erst durch eine sanfte Rechtskurve, anschließend folgt der Abgang durch die nach unten hin immer enger werdende Linkskurve. Am Ende biegt man auf eine Gerade ein, die dann zum Flachwasser-Auslauf führt. Dort schlägt man mit fast unvermindertem Tempo ein und wird abrupt abgebremst. Erst, wenn man das Drehkreuz am Ende des Auslaufes verlassen hat, kann der nächste Rutscher starten und die 80 Meter lange Turborutsche bezwingen.
Während man im Winter die Option hat, in der Sauna des Nemo Magdeburg zu relaxen lockt im Sommer ein großer Außenbereich mit zwei weiteren Pools. Das Sommerbecken verfügt über einen Nichtschwimmer- und Schwimmerbereich. Außerdem gibt es eine Kinder-Röhrenrutsche im flachen Bereich des Edelstahlbeckens.
Das Kinderbecken im Freibad ist mit zwei Wasserschleiern ausgestattet und komplettiert das Angebot im Außenbereich. Auf einer Liegewiese rund um die Becken kann man die Sonne genießen oder sich im Bereich des Rutschenturms auf Beachvolleyball-Feldern austoben.
Fazit
Gut, dass das Nemo Magdeburg vor dem Abriss bewahrt wurde und nach der überstandenen Insolvenz jetzt hoffentlich durchstarten kann. Denn das Freizeit- und Erlebnisbad in Sachsen-Anhalt ist ein wahrer Juwel mit jeder Menge Wasserspaß, einer tollen Wasserlandschaft und zwei absolut gelungenen Riesenrutschen. Vor allem von der Turborutsche waren wir mehr als positiv überrascht, diese zählt neben der blauen Röhre im Tropical Islands zu den besten Turborutschen in Ostdeutschland. Aber auch die Black Hole macht Laune, nur die Lichteffekte könnten ein wenig besser zur Geltung kommen und stärker leuchten. Der schöne Außenbereich und die gut sortierte Gastronomie runden den sehr guten Gesamteindruck des Schwimmbades ab.
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