Lalandia Rødby

Das Lalandia Rødby auf der dänischen Insel Lolland besitzt mit dem Aquadome eines der beiden größten Erlebnisbäder in Dänemark sowie in Nordeuropa. Man erreicht das großen Ferienpark mitsamt Erlebnisbad von Deutschland aus am Besten mit der Fähre, welche von Puttgarden auf der Ostsee-Insel Fehmarn Richtung Rødby Haven fährt. Sollte man von Westen anreisen oder noch andere Teile Dänemarks besuchen wollen, bietet sich eine Fahrt über das dänische Festland bis zur Insel Langeland und dann ein Übersetzen mit der Fähre nach Lolland an.
Wir hatten uns aufgrund unseres Besuches im Lalandia Billund auf dem dänischen Festland für die zweite Variante entschieden, irgendwie mussten wir ja hinkommen.

Und da waren wir nun, auf dem großen Parkplatz vor dem Haupteingang des Ferienparks Lalandia Rødby. Der Ferienpark ist ähnlich den in Deutschland bekannten CenterParcs aufgebaut und bietet im Hauptgebäude jede Menge Shops, Restaurants und Freizeitaktivitäten wie Bowling oder das Spielen an unzähligen Automaten. Ganz am Ende des Weges durch die große und verschlungene Halle landen wir schließlich vor dem Eingang des Aquadome, dem Erlebnisbad des Lalandia Rødby. Hier können wir auch direkt unsere Tageskarten kaufen und dann ins Vergnügen starten.

Zuerst auch hier wieder die dänische Besonderheit: Beim Betreten der Umkleiden steht zu allererst ein großes Schuhregal bereit, wo man seine Schuhe auszieht und dort hineinstellt und erst dann den Weg Richtung Umkleidebereich weitergeht. Hier zieht man sich jetzt um und dann gehts ohne Badeklamotten erstmal gründlich mit bereitgestellter Seife aus an der Wand montierten Seifenspendern duschen. Dies ist keineswegs nur im Lalandia Rødby so, sondern ist uns in weiteren dänischen Bädern ähnlich begegnet. Aber jetzt nix wie rein ins Bad und auf in den Erlebnisbereich!

Man kommt hier quasi direkt aus dem Keller in das obere Stockwerk und steht erstmal in der großen, sehr hell und freundlich gestalteten Halle. Zuerst wirkt alles etwas chaotisch, man weiß garnicht, wo man zuerst hingehen soll. Wenn man sich aber mal zurecht findet, kommt man auch schnell dank eines Weges rund um die Halle überall hin.
Zentrales Becken und gleichzeitig größtes Erlebnisbecken ist das große Wellenbecken. Hier kommt periodisch Wellengang auf, ein flach auslaufender Strand und schön brechende Wellen bereiten jede Menge Spaß. Es gibt zwar Bäder mit wesentlich höheren Wellen, allerdings wird im Lalandia Rødby viel Wert auf Familienfreundlichkeit gelegt und daher müssen die Wellen hier auch Kindertauglich sein.

Ein weiteres schön gestaltetes Becken ist das Grottenbecken, welches als Nichtschwimmerbecken mit maximal 1,55 Meter Wassertiefe konzipiert ist. In erster Linie kann man in dem Becken wunderbar auf Massageliegen entspannen, mit Schwallduschen den Rücken massieren oder sich in die ins Wasser integrierte Grotte zurückziehen. Die Grotte ist durch einen Wasserfall und einen dahinter liegenden Durchgang zugänglich.

Als drittes Erlebnisbecken gibt es im Innenbereich das Strömungsbecken mit einem seitlich am Beckenrand platzierten Strömungskanal. Hier wird man hinten eingesaugt und vorne wieder ausgespuckt, ein wirkliches rundherum treiben gibt es hier nicht. Ansonsten bietet das Becken viel Wasserfläche aber wenig Attraktionen - damit ist es das schlechteste Becken im Lalandia Rødby.

Ansonsten gibt es drin noch einige Whirlpools mit angenehm warmem Wasser, hier kann man es sich gut gehen lassen und ein wenig dem Alltag entfliehen.

Im Außenbereich gehts dafür sonnig zur Sache. Hier befindet sich auf einer schön angelegten Sonnenterrasse ein Restaurant bzw. Imbiss, welchen man bei schönem Wetter auch draußen genießen kann. Das große Außenbecken bietet Massageliegen und ins Wasser integrierte Kletterdelfine. Direkt neben dem Außenbecken gibt es einen riesigen Whirlpool mit herrlich warmem Wasser mit 32°C Wassertemperatur. Hier lässt es sich im Blubbern des Wassers sehr gut aushalten.

Und auch die kleinen Badegäste und die Rutschfreaks von morgen dürfen draußen natürlich ihren Spaß haben. In einem in Dschungel-Theming gestalteten Kinderbecken befindet sich ein kleines Häuschen mit zwei kleinen Kinderrutschen, außerdem gibt es einen großen Wasserfall sowie weitere Wasserspeier und -spielgeräte. Zwei Kippeimer sorgen für eine erfrischende Überraschung von oben.

Auf dem Weg ins Außenbecken sind wir bereits am Wild River vorbei gekommen. Diese Wildwasser-Rutsche von Klarer bietet jede Menge Action. Los gehts auf einer langen Geraden, gefolgt von mehreren Kurven, bevor man in ein erstes, tiefes Zwischenbecken kommt und dort teilweise sogar unter Wassser gezogen wird. Danach geht der wilde Ritt durch den Wildwasserkanal weiter, bevor man per Plumpsauslauf und mit mächtig Speed im Landebecken landet. Diese Rutsche ist absolut nur für geübte Schwimmer geeignet, denn sowohl im Zwischenbecken als auch im Landebecken wird man von der heftigen Strömung unter Wasser gezogen.

Jetzt wieder ab nach drinnen, denn direkt neben dem Wellenbecken befindet sich der Rutschenturm unter der Glaskuppel mit vier Riesenrutschen. Dieser ist dank Dschungeltarnung mit Tarnnetz und verwinkelter Bauweise zuerst garnicht als solcher zu erkennen.

Der Treppen-Aufgang hinauf zu den Rutschen ist sehr verwinkelt und führt durch enge Schluchten und Felswände. Oben teilen sich dann die Wege zu den einzelnen Rutschen. Den Anfang macht bei uns die Schnellbahn, eine gelbe und nur 52 Meter lange, dafür aber knackig schnelle Röhrenrutsche. Die Riesenrutsche des schwedischen Rutschenherstellers Kanab beginnt mit einer Linkskurve, gefolgt von einer langen Geraden mit zwei dicht aufeinander folgenden Jumps. Dann gehts in eine scharfe Rechtskurve und ab ins Landebecken. Die Nähte sind leider deutlich spürbar, aber dennoch macht die Rutsche aufgrund der hohen Geschwindigkeit und des außergewöhnlichen Layouts mit zwei Jumps und schnellen Richtungswechseln Spaß.

Nächste Rutsche im Rutschenturm ist die blaue Juniorbahn. Mit nur 35 Metern Länge ist die Halbschalenrutsche eine gemütliche Rutsche für eher kleinere Besucher. Man kommt hier auch auf keine großen Geschwindigkeiten und das Landebecken ist nach einem kurzen Rutsch gleich erreicht.
Jetzt gehts etwas rasanter zur Sache und so gehts ab durch die rote, 76 Meter lange, Bergbahn. Die offene Halbschalenrutsche führt durch den kompletten Rutschfelsen und hat wohl auch daher ihren Namen. So schlängelt sie sich relativ gemächlich bis zur Hälfte der Strecke, bevor ein Jump der Rutschpartie Schwung verleiht. Nun gehts weiter durch die Kurven ab ins sanfte Landebecken.

Letzte und unserer Meinung nach beste Rutsche im Rutschenturm ist die Lichteffektbahn. Wie der Name schon andeutet wird man während des Rutschens mit bunten Lichteffekten umgeben. Der erste Teil der Röhre ist dabei noch teilweise hell, bevor es in den dann teilweise finsteren Black Hole Part übergeht. Hier erwarten einen dann bunte Leuchtringe und Lichteffekte. Kurz darauf sieht man sprichwörtlich Licht am Ende des Tunnels und man schlägt im Landebecken auf. Mit 65 Metern ist die Rutsche zwar nicht besonders lang, bietet aber eine durchgehend hohe Geschwindigkeit und einen interessanten Verlauf nebst tollen Lichteffekten.

Neben dem Rutschturm gibt es außerdem in einer Art Anbau einen weiteren Rutschenturm, von wo aus der Riesentrichter Tornado und die Reifenrutsche Pipeline starten. Hier war bei unserem Besuch eine ordentliche Schlange, allerdings gings relativ schnell voran und man kam trotz des Andrangs mit einer maximalen Wartezeit von 15 Minuten zum Reifen. Leider haben einige Badegäste nicht begriffen, dass auch noch andere Leute rutschen möchten und so schnappten sich einige Rutscher erneut ihre Reifen und gingen wieder das Treppenhaus hoch, ohne den Reifen an einen wartenden Rutscher abzugeben.

Jetzt sind wir endlich vorne angekommen und so schnappen wir uns direkt ein Zweier-Bob um in die Reifenrutsche Pipeline zu starten. Die 100 Meter lange Röhre hat es auf der gesamten Strecke in sich. Sofort beim Start bekommt man durch den riesigen Wasserschwall einen ordentlichen Schwung verpasst und in die erste Linkskurve katapultiert. Danach folgt ein kurvenreicher und immer schneller werdender Ritt auf dem Doppelreifen (welcher auch von nur einer Person benutzt werden darf), am Ende folgt ein Jump, bevor es in die Rechtskurve zum Auslaufbecken geht. Super Rutsche vom Hersteller Proslide, toll verarbeitet und richtig rasant!

Jetzt aber genug mit Röhrenrutschen, Reifenrutschen und Geplänkel - jetzt kommt das absolute Highlight und eine der besten Rutschen, die wir seit langer Zeit gerutscht sind: der Proslide Tornado! Dieses Monstrum sieht schon von außen gigantisch aus und hält nicht umsonst den Titel der größten, überdachten Riesenrutsche in ganz Nordeuropa. Gerutscht werden darf hier ausschließlich mit 4er-Reifen, wobei diese auch von zwei Personen benutzt werden dürfen, diese müssen dann gegenüber voneinander Platz nehmen, um den Reifen auszubalancieren.

Nach dem beschwerlichen Aufstieg mit dem schweren 4er-Reifen durch das Treppenhaus kommt man zum Rutscheneingang. Dort wacht stets ein Life Guard über die korrekte Verwendung der Rutsche. Gestartet wird, nachdem die Ampel auf grün wechselt und dann erfolgt ein unvergleichliches Rutscherlebnis. Es geht los mit einer Geraden, wo man schon etwas Geschwindigkeit aufbaut. Jetzt kommt eine Rechtskurve, direkt gefolgt von einer weiterhin rechts verlaufenden 180°-Kurve.

Und dann guckt man - zumindest wenn man in Rutschrichtung sitzt - in ein riesiges Loch, in welches man nun unausweichlich reingesogen wird, um dann in fast freiem Fall in den gigantischen Trichter zu rutschen. Hier pendelt man an den Seiten des Trichters mit großer Geschwindigkeit hin und her, bis man schließlich auspendelt und durch die finale Linkskurve das Landebecken erreicht.