Hallenbad Delfinoh Nordhorn
besucht im September 2016Erlebnisbericht vom 15. März 2017
Nachdem das Hallenbad Nordhorn im September 2012 ein Raub der Flammen wurde stand schnell fest, dass ein neues, ganzjährig nutzbares Wasserangebot entstehen soll. Das 2016 eröffnete Hallenbad Delfinoh Nordhorn befindet sich allerdings nicht mehr an der Stelle des alten Hallenbades sondern direkt neben dem Freibad Nordhorn und ist im Sommer sogar in Kombination nutzbar, ein nahtloser Wechsel zwischen den beiden Bädern ist jederzeit möglich.
Nordhorn liegt im äußersten Südwesten Niedersachsens und grenzt direkt an die Niederlande. Wenig verwunderlich ist es daher, dass man viele niederländische Kennzeichen auf dem kostenfreien Parkplatz am Schwimmbad entdeckt.
Der Eingangsbereich erstrahlt hell und freundlich, große Glasflächen und hochwertige moderne Materialien sorgen für ein angenehmes Ambiente. Am länglichen Kassentresen wird man freundlich begrüßt und kann nach dem bezahlen durch ein Drehkreuz voran schreiten.
Die Umkleiden sind in Einzel- und Sammelumkleiden unterteilt, wobei letztere vornehmlich für Schulen und Vereine sowie Gruppen gedacht sind. In den modernen und hellen, in Holzoptik verkleideten, Umkleidekabinen hat man reichlich Platz, um sich bequem umzuziehen. Bei den wechselnd grünen und holzfarbenen Kleiderspinden kommt ein schlüsselloses und nur mit dem Chiparmband nutzbares Schließsystem zum Einsatz. Pfand wird so nicht benötigt, um seine Habseligkeiten sicher zu verstauen.
Die Duschen im Delfinoh Nordhorn könnten moderner kaum sein, hier konnte sich der Architekt sichtlich austoben. Es gibt sowohl eine ganze Reihe mit offenen Duschplätzen als auch verwinkelt angeordneten, halb geschlossenen Duschmöglichkeiten. Duschgel und Shampoo können in kleinen Ablage-Nischen in der Wand abgelegt werden, während man bei selbst wählbarer Wassertemperatur der Körperpflege vor und nach dem Badbesuch nachkommt. Jetzt geht es endlich ab in die Schwimmhalle des Delfinoh Nordhorn.
In der hohen Schwimmhalle mit der großen Glasfront sorgt das Sportbecken für Abwechslung. Man kann entweder auf mehreren Bahnen Sport treiben oder seitlich an der Kletterwand sein Glück versuchen. Die Wand ist dabei mit zwei parallelen Pfaden ausgestattet. Oben in der Mitte von jeder Bahn hängt eine Glocke, die es zu läuten gilt. Der erste Kletterer, der die Spitze erreicht kann so auch akustisch auf sich aufmerksam machen, bevor er sich fast fünf Meter in die Tiefe fallen lässt.
Das Becken selbst lädt natürlich mit sechs Bahnen zum Sport treiben ein und ist dabei 25 Meter lang lang. Im vorderen Bereich gibt es einen Hubboden, sodass für Kurse oder Nichtschwimmer eine passende Wassertiefe angeboten werden kann. Ein 1-Meter-Sprungbrett und ein 3-Meter-Sprungturm ergänzen das Sportbecken. Der Sprungturm ist dabei nicht direkt aus der Halle sondern über das Treppenhaus und eine dort befindliche Tür zu erreichen.
Der Freizeitbereich des Delfinoh Nordhorn befindet sich in einem separaten, halboffenen Raum. Dort kann man es sich im Warmbecken bei 33°C Wassertemperatur gut gehen lassen. Auch hier gibt es einen Hubboden, sodass die Wassertiefe angepasst werden kann. Zum normalen Badebetrieb ist das Becken immer für Nichtschwimmer eingestellt.
Hinter dem Warmbecken können die Kids im Kleinkindbecken planschen. Für Unterhaltung und Abwechslung sorgen dabei verschiedene Wasserspielzeuge, ein Wasserfall und ein Wasserlauf. Eine Kinderrutsche gibt es leider nicht, vielleicht wird hier ja noch nachgerüstet - Platz wäre auf jeden Fall noch vorhanden.
In einem weiteren Raum, rechts neben dem Sportbecken, befindet sich das große Kursbecken. Außerhalb vom Kursbetrieb kann das Becken natürlich von Jedermann genutzt werden. So kann man sich bei 30°C Wassertemperatur von Massagedüsen verwöhnen lassen oder unter Schwallduschen eine sanfte Massage für Kopf und Nacken genießen. Zudem stehen vier eingezeichnete Schwimmbahnen zur Verfügung, die sich aufgrund der durchgängigen Wassertiefe von 1,20 Metern perfekt für Schwimmübungen durch Nichtschwimmer eignen.
Wer dem Treiben im Kursbecken lieber aus der Ferne zusehen möchte kann dies von der Textilsauna aus tun. Die wohlig warme, an eine finnische Sauna erinnernde Textil-Schwitzkabine bietet zahlreichen Personen auf zwei Ebenen Platz. Hier kann also um die Wette geschwitzt werden.
Zu guter Letzt kommen natürlich auch Rutschenfans auf ihre Kosten. Die Black Hole Röhrenrutsche von Aquarena ist mit zahlreichen LED-Lichteffekten, einem Sternenhimmel und Lauflichtringen ausgestattet. Dabei geht es zackig durch die 75 Meter lange Röhrenrutsche. Nach der spaßigen Rutschpartie motiviert die große Zeit- und Wettkampfanzeige zu erneuten Rekord-Versuchen.
Bereits beim Bau hat man auf die Erweiterbarkeit der Freizeitanlage in Nordhorn wert gelegt. So existieren bereits der Einstieg und der Auslauf für eine weitere Röhrenrutsche, die zukünftig angebaut werden kann. Pläne sind dafür noch nicht bekannt, hier wird man auf Betreiberseite erst einmal abwarten, wie sich die Anlage rechnet und ob sich eine Erweiterung lohnt. Wir kommen auf alle Fälle wieder, wenn es etwas Neues zu entdecken gibt.
Fazit
Wir selbst kannten das alte Hallenbad Nordhorn nicht, finden aber, dass der Neubau mit dem einprägsamen Namen Delfinoh definitiv gelungen ist. Die Kombination aus Sport- und Freizeitbad mit Anleihen eines Erlebnisbades ist gelungen und bietet Badespaß für die ganze Familie. Die Wasserlandschaft ist abwechslungsreich und auch die Black Hole Röhrenrutsche kann sich sehen lassen. Schön ist der integrierte Übergang ins Freibad, sodass man dort im Sommer in den Genuss der Sommerrutschen kommt. Wir sind schon gespannt, was am bereits montierten, gelben Rutscheneinstieg angebaut wird. Aber auch jetzt lohnt sich schon ein Besuch - vor allem im Sommer dank Freefall-Rutsche im Freibad!
Kommentare
Kommentar verfassen