F.3 - Familien- und Freizeitbad Fellbach
besucht im Oktober 2013Erlebnisbericht vom 26. Oktober 2013
Mitte September 2013 hat an der Esslinger Straße in Fellbach das neue Familien- und Freizeitbad F3 eröffnet. Bei so einem neuen Bad reizt es natürlich, die neuen Rutschen zu testen. Also rein ins Vergnügen, ab ins F3 Fellbach in der Nähe von Stuttgart! Parkplätze stehen ausreichend zur Verfügung. Bei unserem Besuch konnte der Parkplatz noch kostenfrei genutzt werden, eine Schrankenanlage deutet hier allerdings bereits an, dass damit bald Schluss ist.
Bereits von Außen wirkt das Erlebnisbad sehr imposant. Ein riesiger Vorplatz bietet viel Raum und auch das Gebäude sieht verdammt lang aus. Der Eingang hingegen ist dann eher unscheinbar am Ende des großen Gebäudes untergebracht.
Der Eingangsbereich ist hell und freundlich gestaltet und wirkt sehr modern - so, wie es sich für ein neues Freizeitbad eben gehört. Bereits von der weißen Kassen-Theke aus hat man einen Blick Richtung Erlebnisbad, da kriegt man direkt Lust auf mehr - insbesondere, da im Hintergrund bereits die drei Riesenrutschen zu sehen sind. Auf der rechten Seite befindet sich außerdem noch ein kleiner Shop, wo man das übliche Badezubehör wie Badeschuhe, Badehosen oder Bikinis kaufen kann.
Jetzt gehts ab durchs Drehkreuz in die Umkleiden. Hier landet man in einem endlos wirkenden Gang mit verschiedenfarbigen Umkleidemöglichkeiten. Beginnend bei rot bewegt sich die Farbgebung über orange und gelb langsam hin zu dunkelgrün. Eine helle Beleuchtung sorgt dafür, dass man sich direkt wohl fühlt und auch die Umkleidekabinen sind geräumig genug. Die Schränke werden mit dem Chiparmband abgeschlossen, somit werden hier keine Münzen oder sonstiger Pfand benötigt.
Jetzt aber ab rein ins Bad! Auf dem Weg dahin kommt man an den sehr sauberen Duschen vorbei, die Einrichtung wirkt zeitgemäß und modern. Durch eine Glastür betreten wir nun die Sportwelt. In diesem für sportliche Schwimmer und Vereine konzipierten Bereich gibt es ein Lehrschwimmbecken bzw. Nichtschwimmerbecken sowie ein Sportbecken mit 25 Meter langen Bahnen sowie Startblöcken am linken Ende des Beckens. Zusätzlich bietet das Sportbecken noch einen Sprungturm mit 1-Meter-Brett und 3-Meter-Turm.
Die Architektur der Halle wirkt auch hier durchdacht und bietet was fürs Auge. Verschiedenfarbige Deckenplatten in den vorherrschenden Farben grün und gelb mit vielen weißen Zwischenflächen zieren das Bild. Eine große Glasfront und eine helle Beleuchtung sorgen für ein angenehmes Ambiente.
In die Erlebniswelt gelangt man durch ein Drehkreuz. Dies hat den einfachen Grund, dass der Sportbereich auch separat genutzt werden kann und so günstigere Tarife für Schwimmer angeboten werden können. Trotz dieser Trennung per Drehkreuz wird der Sportbereich nicht einfach durch eine Wand vom Erlebnisbereich getrennt. Ganz links befinden sich die Rutschenausläufe, welche sich in einem gläsernen Kasten befinden und nur durch den Erlebnisbereich betreten werden können. Direkt daneben steht der giftgrüne Rutschenturm mit dem Treppenhaus zu den Rutschen. Und mittig platziert ist die Badeaufsicht mit freiem Blick sowohl in das Sport- als auch das Erlebnisbad.
In der Erlebniswelt gibt es mehrere Becken. Zentrales und größtes Becken ist das Erlebnisbecken mit Wasserpilz und einer ganzen Reihe von Massageliegen. All das bei 32°C Wassertemperatur - hier lässt sichs aushalten. Angrenzend befindet sich ein großer Whirlpool mit 38°C warmem Wasser und Sprudelbänken für bis zu 15 Personen.
In der linken Ecke des Erlebnisbereiches schließt sich das Sole-Erlebnisbecken an. Das mit 1,5% Sole angereicherte Wasser ist ebenfalls angenehm warm. Dieses Becken fungiert auch gleichzeitig als Außenbecken, welches wahlweise durch einen Durchschwimmkanal oder eine Tür zum Außenbereich erreicht werden kann. Das Solebecken bietet mit Sprudelliegen- und Sitzen, Massagedüsen und Nackenduschen sowie einem Strömungskanal jede Menge Abwechslung. Rings um das Außenbecken sind zudem Liegemöglichkeiten eingerichtet, welche bei schönem Wetter zum Sonnenbaden einladen.
Weiter gehts im Innenbereich, denn hier gibts auch für Kinder jede Menge zu entdecken. In einem halbseitig geöffneten Bau mit großem Lichteinlass in der Decke bietet sich eine bunte Kinder-Spielwelt mit Planschbecken, Wasserkanal, Kinder-Edelstahlrutsche und Wasserpilz. Dazu gibt es verschiedene Wasserspielgeräte und überdimensionale Bauklötze. Rings um das Becken sind Sitzbänke angeordnet, von wo aus die Kids beim Spielen jederzeit beaufsichtigt werden können.
In unmittelbarer Nähe zum Kinderbereich befindet sich unterhalb der Ruhe-Terrasse die Gastronomie. Auf die Terrasse gelangt man wiederum über eine knallrote Wendeltreppe und findet dann dort jede Menge Liegen und einen freien Blick über die gesamte Erlebniswelt vor. Allerdings dürfte hier bei reger Betriebsamkeit im Bad nicht viel mit Ruhe sein, da die Terrasse komplett offen und so kein Lärmschutz vorhanden ist.
Das war nun der Teil mit der Entspannung (Es gibt noch eine Saunawelt, diese haben wir allerdings nicht besucht), jetzt gehts los mit der Action! In dem giftgrünen Turm in der Mitte der Schwimmhalle verbergen sich nämlich die wahren Schätze des F3 Familien- und Freizeitbades Fellbach. Die Auslaufbecken sind alle nebeneinander angeordnet, beginnend mit der AquaRacer, gefolgt von der Turborutsche und ganz links befindet sich der Auslauf der Looping-Rutsche. Zwischen AquaLoop und AquaRacer ist außerdem eine Treppe zum Notausstieg der Looping-Rutsche integriert, welche durch eine Tür abgeschlossen ist und nur vom Personal betreten werden kann, sodass hier kein Badegast an der Klappe rumspielen kann.
Was von außen noch grün strahlt, ist innen knallig orange angestrichen. Über das Treppenhaus gelangt man direkt zu den Rutschen. Hier gehts gleich mit der Turborutsche los. Per Drehkreuz und Ampel wird der Start in die von innen grüne, fast 60 Meter lange, Röhre gesteuert. Leider sieht man von der Farbe im Inneren nicht viel. Die paar Daylight-Punkte, welche in die Röhre eingelassen wurden, lassen wenn überhaupt nur ein sehr seichtes Licht in die ansonsten dunkle Röhre.
Aber wer braucht schon Licht in so einer Spaßmaschine? Den Weg findet man sicher auch so. Also ab durchs Drehkreuz und mit Schwung in die Röhre. Diese startet mit einer langen Geraden, wo man schon schön Geschwindigkeit aufbaut. Nach dieser Gefällstrecke folgt unmittelbar vor der scharfen Linkskurve ein Jump, der einen richtig in die Kurve kickt. Nach der Kurve befördert einen dann ein weiterer Jump geradewegs ins Landebecken. Tolle Rutsche, schön schnell und durch die beiden Jumps mal eine etwas untypische Turbo-Rutsche, welche jede Menge Spaß macht.
Links neben der Turborutsche startet der 118 Meter lange AquaRacer. Hierbei handelt es sich um eine Reifenrutsche mit wechselndem Querschnitt. Diese Rutsche ist explizit als Familienrutsche konzipiert und entsprechend genügsam schlängelt sich diese durch Röhren- und ovale Abschnitte nach unten. Auch hier gibt es keine Beleuchtung, lediglich bunte Daylight-Punkte erhellen die Rutsche. Bei gutem Wetter und idealerweise zur Mittagszeit, wenn die Sonne direkt auf die Röhre scheint, sieht man dann auch den gesamten Verlauf und die Effekte kommen super zur Geltung. Die bunten Daylights innerhalb einer AquaRacer sind uns so noch nicht bekannt gewesen und sind auf jeden Fall nett anzusehen. Rutschreifen gibt es übrigens direkt im Erdgeschoss des Treppenhauses im Reifenlager.
Dritte und letzte Rutsche und gleichzeitig das Highlight des F3 Fellbach ist natürlich die AquaLoop Looping-Rutsche. Die erste Besonderheit der Raketenstart-Rutsche fällt hier bereits beim Gang durchs Treppenhaus auf. Auf dem Stockwerk, von welchem aus die beiden anderen Rutschen starten, befindet sich ein Glasröhren-Element, durch welches man startende Looping-Rutscher beobachten und durch die Röhre sausen sehen kann.
Ganz oben im Rutschenturm startet dann das spaßige Rutschgerät. Auch bei diesem Looping mit Raketenstart muss wie bereits bei den Exemplaren im Kristall Palm Beach Stein und im Miramar Weinheim ein Bademeister anwesend sein, der die Rutsche bedient. Feste Öffnungszeiten scheint es zumindest derzeit noch nicht zu geben, bei unserem Besuch war der Looping nicht dauerhaft in Betrieb.
Nach kurzem Blick aus dem Fenster des Rutschenturms, um auch die Starthöhe von 12,42 Metern zu realisieren gehts jetzt rein in die Startkabine. Diese öffnet sich nur, wenn der vorherige Rutscher das Drehkreuz und verschiedene Sensoren in der Rutsche passiert hat. Hier stellt man sich jetzt auf die Fallklappe, schließt die Tür und dann ertönt entweder Musik, verschiedene Soundeffekte oder ganz klassisch ein Countdown. Die Kontrolle darüber, wann jemand in die Röhre geschossen wird und wann sich die Falltür öffnet, hat alleine der Bademeister am Steuerpult. Und so kann es schonmal vorkommen, dass der Countdown erst bis zwei runtergezählt hat und man in die Röhre geschickt wird oder dass man quälend lange zum Heimat-Lied Heidi in der Kabine ausharren muss.
Sobald der Bademeister dann beide Startknöpfe betätigt, öffnet sich schlagartig unter einem die Fallklappe und es geht unablässig in die Tiefe und ab durch die 77 Meter lange Röhre. Zuerst fällt man durch das erwähnte Glasröhrenelement, wovon man aber aufgrund der irren Fallgeschwindigkeit nicht viel mitbekommt. Und dann gehts ab in den Looping, an wessen Scheitelpunkt man sich fast schwerelos fühlt.
Nach dem Looping erfährt man plötzlich wieder eine enorme Beschleunigung und bevor man dann tatsächlich ins Landebecken aufschlägt, gibt es noch eine witzige Links-Rechts-Kombination, die einen nochmal durchschüttelt. Auf jeden Fall das Highlight im F3 Fellbach und auf jeden Fall zu empfehlen. Hier dürfen Personen ab 12 Jahren mit mindestens 1,30 Meter Körpergröße und mit mehr als 50kg Gewicht (bis maximal 130kg) rutschen. Traut euch, es lohnt sich!
Ängstlichen Rutschern, welche in der Rutsche versuchen zu bremsen und auch zu leichte Personen kann es im Looping passieren, dass sie diesen nicht schaffen. In solch einem Fall rutscht man die Steilkurve einfach zurück und kommt am tiefsten Punkt zum stehen. Hier wird man nun vom Badpersonal über eine Notausstiegsklappe aus seiner misslichen Lage befreit - schadenfrohes Gelächter der umstehenden Personen inklusive. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass man genau im Scheitelpunkt hängen bleibt und dort voller Panik weder vor noch zurück will, gibts auch hier eine Notausstiegsmöglichkeit, welche dann allerdings über eine Leiter in die Tiefe verlassen werden muss. Hier stellt sich dann die Frage, ob es nicht doch sinnvoller wäre, einfach den bequemen und weniger anstrengenden Weg durch die Röhre zu nehmen.
Alle Rutschen sind übrigens vom Rutschenhersteller Hartwigsen, der hier dem F3 in Fellbach einen tollen Rutschenturm mit viel Fun und Action spendiert hat. Die Verarbeitung ist top und alle Rutschen machen richtig Spaß. Die Röhren sind von außen weiß und bieten eine Wärmeisolierung, weshalb umfangreiche Daylight-Effekte leider nicht möglich waren. In einem Familien- und Freizeitbad würde man nun allerdings kaum zwei Extremrutschen und nur eine Familienrutsche erwarten und so fehlt hier leider insbesondere für Kinder noch eine harmlosere Rutsche. Hier bietet die AquaRacer Reifenrutsche einfach zu wenig Abwechslung, eine Black Hole zur Ergänzung wäre hier noch toll gewesen. Aber vielleicht kommt da in den nächsten Jahren ja noch was - zumindest im oberen Stockwerk ist noch jede Menge Platz und die Kapazität dürfte durch das große Treppenhaus auch noch lange nicht ausgeschöpft sein.
Fazit
Wir sind im neuen Familien- und Freizeitbad in Fellbach voll auf unsere Kosten gekommen. Eine tolle Beckenlandschaft, ein herrlich warmer Whirlpool und ein entspannungsförderndes Sole-Erlebnisbecken bieten hier jede Menge Abwechslung. Dass der Sportbereich abgetrennt und separat gebucht werden kann, ist für Schwimmer und auch sicher für Vereine ein großer Pluspunkt. Und die unerwartet guten Rutschen bieten Rutscherlebnis pur. Sowohl Turborutsche als auch AquaLoop sind zwei tolle Extremrutschen, die Reifenrutsche AquaRacer macht aber auch jede Menge Spaß. Es fehlt nur leider eine weitere, familientaugliche Rutsche - mal sehen was hier die Zukunft bringt.
Vielen Dank an das Team vom F3 Fellbach für den freundlichen Empfang, wenn wir wieder in der Nähe sind, schauen wir sicher nochmal vorbei.
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