Erlebnisbad Sieghartskirchen
besucht im Mai 2015Erlebnisbericht vom 26. August 2015
Für seine etwas mehr als 7.000 Einwohnern bietet die Marktgemeinde Sieghartskirchen im Bezirk Tulln (Niederösterreich) ein eigenes Freibad. Das Erlebnisbad Sieghartskirchen befindet sich direkt in der gleichnamigen Katastralgemeinde an der Gabelung der beiden Bäche Elsbach und kleine Tulln. Hier kann man auch prima sein Auto auf dem kostenfreien Parkplatz abstellen und direkt ins Erlebnis stolpern.
An der Kasse wird man entweder vom Kassenpersonal oder - an besuchsarmen Tagen - direkt vom Schichtführer begrüßt. Nach dem Bezahlen des Eintrittes geht es weiter zu den Umkleiden, welche sich links um die Ecke direkt im Hauptgebäude befinden. Die Räume sind nach Männern und Frauen getrennt. Innerhalb der Umkleiden gibt es die Möglichkeit, sich entweder in einer der drei Einzelumkleiden umzuziehen oder die Umkleidebank direkt vor den zahlreichen Spinten zu nutzen. Zur Nutzung der Schließfächer wird eine Euro-Münze als Pfand benötigt.
Das Erlebnisbad Sieghartskirchen offenbart sich als kleines aber gemütliches, städtisches Freibad. Die Liegewiese dient ausschließlich als Liegefläche, Beachvolleyball, Tischtennis oder gar einen Bolzplatz sucht man vergebens. Mit großen Hinweisschildern wird überdies darauf hingewiesen, dass die Grünfläche absolut tabu für Ballspiele jeglicher Art ist. Immerhin ist der Rasen sehr gepflegt und zwei Picknick-Bänke mit Tisch in der Mitte sorgen zumindest für etwas Abwechslung in der doch sehr überschaubaren Freizeitanlage.
Auch die Beckenlandschaft ist schnell erklärt. So gibt es das zentrale Erlebnisbecken aus Edelstahl. Dort sorgen ein großer Wasserfall vor einer nett gestalteten Felsenwand und große Geysire für Abwechslung. Das Becken dient außerdem als Landebereich für die Riesenrutsche.
Das Sportbecken schließt sich nahtlos an das Erlebnisbecken an und ist von diesem nur durch eine Schwimm-Leine getrennt. Hier können Schwimmer auf immerhin vier Bahnen auf 25 Metern Länge ihre Runden drehen und wahlweise über eine Beckenleiter oder über Startblöcke ins Wasser starten.
Das Kinderbecken besteht aus zwei Edelstahl-Halbschalen, welche in der Höhe zueinander versetzt und über eine Mini-Breitrutsche miteinander verbunden sind. Am Beckenrand spritzt ein grüner Dinosauerier fröhlich vor sich hin, auf der anderen Seite sorgt eine Dusche in Form eines überdimensionalen Gartenzwerges für spritzige Abkühlung. Auf ein Sonnensegel müssen die kleinen Badegäste leider verzichten.
Zu einem Erlebnisbad gehört natürlich auch eine Riesenrutsche. Die gelbe Freibad-Rutsche im Erlebnisbad Sieghartskirchen startet von einem eigenen Rutschen-Podest aus, eine Treppe führt direkt hinter dem Erlebnisbecken zur Startplattform hoch. Aus einer Höhe von 4,50 Metern geht es insgesamt 46,30 Meter eher unspektakulär dem Auslauf entgegen. Nur mit viel Schwung gelingt es, in den Kurven nach oben zu schwingen und mit ordentlich Karacho durch den Tunnel und die finale 90-Grad-Kurve per Edelstahl-Sofaauslauf im Erlebnisbecken zu landen. Die Rutsche steht bereits seit 1997 im Erlebnisbad Sieghartskirchen und ist für dieses Alter erstaunlich gut in Schuss.
Wenn man aus dem Auslauf kommt und zurück Richtung Rutsche blickt, entdeckt man eine künstlerische Gestalt - eine Mischung zwischen Mann und Frau, Meerjungfrau und liebevollem Seeungeheuer. Leider liegt uns keine Erklärung zu dem durchaus ansprechenden Gemälde vor, auch der Autor hat sich nicht auf seinem Kunstwerk verewigt.
Wer angesichts der wenigen Freizeitmöglichkeiten im Erlebnisbad Sieghartskirchen lieber ein Bier in der Sonne oder einen Snack für Zwischendurch genehmigen möchte, sollte sich die Gastronomie direkt am Haupteingang anschauen. Hier gibt es auch zahlreiche Sitzgelegenheiten, um die schwimmbadtypischen Speisen und Getränke zu sich zu nehmen.
Fazit
Auf dem Weg von St. Pölten nach Wien war das Erlebnisbad Sieghartskirchen für uns ein angenehmer Zwischenstopp. Aufgrund der Infos auf der Webseite hatten wir uns nicht viel von dem "Erlebnisbad" versprochen und wurden entsprechend auch nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Das Personal ist nett und freundlich, die Liegewiese ist extrem gepflegt und die Beckenlandschaft für einen kurzen Zwischenhalt wie gemacht. Die Riesenrutsche macht Spaß, wenn man weiß, wie man diese schnell rutscht. Nach ein oder zwei Stunden wird es im Freibad allerdings schnell langweilig. Denn Ballspiele sind verboten, Beachvolleyball gibt es nicht und auch Tischtennisplatten konnten wir keine entdecken. Folglich lohnt sich definitiv keine weite Anreise, für die Anwohner bietet das Bad aber immerhin eine gelungene Abkühlung an sommerlichen Tagen.
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